Zum Hauptinhalt

Rundgang 1

Abschlussbedingungen

Ein Spaziergang auf den Wegen des Glaubens und der Besinnung

Einführung

Sofia – die Hauptstadt von Bulgarien

Einladung nach Sofia [Bearbeiten]

Mit uns können Sie Sofia auch aus ungewohnten Perspektiven entdecken!

Sofia ist nicht nur die Hauptstadt Bulgariens, sondern auch das Herz des Balkanstaates und agiert als ein Kultur-, Bildungs-, Verwaltungs- und Industriezentrum des Landes. Die Devise von Sofia lautet mit voller Berechtigung „Es wächst und wird
nicht älter”. Märchenhafte Gebirgen umgeben die Stadt – das Balkangebirge
im Norden, das Vitosha-Gebirge im Süden, das Lozen-Gebirge im Südosten
und das Ljulin-Gebirge im Südwesten.

Heute verfügt Sofia über zahlreiche Geschäfts- und Handelszentren, ein
dynamisches Nachtleben und viele kulturelle Sehenswürdigkeiten. Gewinnen Sie einen umfassenden Eindruck von den historisch und religioese bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Sofias. Wir führen Sie über verschiedene Epochen von der Geschichte Bulgariens.

Sofia kann den Touristen mit drei unterschiedlichen Religionen bekannt machen. Die Stadt hat nicht nur orthodoxen Kirchen, aber auch katolischen und jüdischen Kultstätten. In der Nähe der Stadt können die Touristen auch einige Kloster besuchen, die von der osmanischen Sklaverei datieren. Alle diese Kulturdenkmalen tragen zu der Bewahrung des bulgarischen Selbstbewusstseins. 

Programm [Bearbeiten]

Durchfuehrung: Jeden Freitag und Samstag
Dauer: von 10:00 bis 17:00 Uhr
Treffpunkt: Die Gedächtniskirche “Heiliger Alexander Newski”
Preis: 30 EUR/ 60 BGN
Im Preis inbegriffen: Busfahrt, Reiseleiter waehrend den ganzen Tour, Eintrittskarten, Mittagessen – von 13:00 bis 14:00 Uhr. (auf Wunsch ein Abendessen um 19:00 Uhr in einem traditionellen bulgarischen Restaurant)

Reiseroute [Bearbeiten]

Kathedrale "Aleksander Nevski"

Die Kathedrale „Heiliger Alexander Nevski“ ist eines der Symbole der bulgarischen Hauptstadt. Sie befindet sich im Zentrum Sofias auf dem gleichnamigen Platz und der Glanz ihrer vergoldeten Kuppeln zieht von weitem die Aufmerksamkeit auf sich.
Die Kirche wurde zu Ehren des russischen Imperators Alexander II., genannt „Befreierzar“ errichtet, dessen Armee im Jahre 1878 Bulgarien von der fünf Jahrhunderte währenden türkischen Fremdherrschaft befreite. Der heilige Alexander Nevski (1220-1263), dem die Kirche geweiht ist, ist ein russischer Fürst, hervorragender Feldherr und Diplomat gewesen. Er ist Schutzpatron des russischen Zaren Alexander II. und Symbol des russischen Kriegerruhmes.
Die Kirche wurde auf Vorschlag des bulgarischen Politikers und Intellektuellen Petko Karavelov (1843-1903) errichtet. Anfänglich trug man sich mit dem Gedanken, die Kathedrale in der alten bulgarischen Reichshauptstadt Tarnovo zu bauen, doch der bulgarische Landesfürst Alexander von Battenberg (1879-1886) setzte durch, dass der Bau in der neuen Hauptstadt Sofia erfolgte. Ein Teil der Mittel für die Errichtung wurden vom Staat bereitgestellt, ein anderer kam aus Schenkungen reicher Bürger, einschließlich des Fürsten selbst, der 6000 Gold-Leva spendete.
Am 19. Februar 1882 fand die Grundsteinlegung statt, doch der Baubeginn erfolgte erst 1904. Vollendet wurde die Kathedrale 1912 und die Weihe erst 1924.
Nach altem Brauch wurden in die Fundamente eine Metallschatulle mit den Namen der Regierungsmitglieder und der Gründe für den Bau der Kirche eingelassen. Für die Architekturpläne wandte man sich an Russland um Hilfe. Fünf fertige Projekte wurden aus Sankt Petersburg zugesandt. Fürst Alexander von Battenberg wählt die Pläne von Architekt Ivan Bogomolov, die jedoch später aus verschiedenen Gründen verworfen werden. In der Zwischenzeit verstarb Bogomolov und mit dem Bau wurde der angesehene Professor von der St. Petersburger Kunstakademie Alexander Pomeranzev beauftragt.
Die Kathedrale nimmt eine Fläche von 3.170 Quadratmetern ein und bietet 5000 Besuchern Platz. Von außen ist sie mit weißem Kalkstein aus dem nordwestbulgarischen Vratsa verschalt, während das Eingangsportal aus slawonischer Eiche ist. Die Kuppeln der Kathedrale sind vergoldet. Der Glockenturm hat ein Höhe von 53 Metern und besitzt 12 Glocken, von denen die größte 12 Tonnen und die kleinste 10 Kilogramm wiegt. Das Glockengeläut ist in einer Entfernung von 15 Kilometern zu hören.
Das Innere der Kirche ist einzigartig. Es beeindrucken die herrliche Marmorverkleidung, die Wandmalereien und die 82 Ikonen - Werke bulgarischer, russischer und tschechischer Maler. Das meiste Interesse ziehen die Ikonostase aus Marmor, die Throne des Zaren und des Patriarchen und die Kanzel auf sich. Zu den wertvollen Details gehört u.a. das Mosaikbild mit dem bulgarischen Zaren Ferdinand (1887-1918) und seiner Gattin Eleonore.
Die Gedächtniskathedrale „Heiliger Alexander Nevski“ hat zwei Feiertage: der 12. September – Überführung der Gebeine des heiligen Alexander Nevski von Wladimir nach St. Petersburg und der 23.November – Entschlafung des heiligen Alexander Nevski.
In der Krypta der Kathedrale wurde eine ständige Ikonenausstellung eingerichtet, die Meisterwerk der Ikonenmalerei zeigt.
Die Kathedrale gehört keiner speziellen Gemeinde an. Hier finden tägliche Gottesdienste, wie auch am Wochenende und zu Kirchenfesten statt. Dafür werden keine Taufen, Hochzeiten und Totenmessen zelebtriert. Ausnahmen sind die Hochzeit des bulgarischen Zaren Boris III. (1918-1943) mit der Prinzessin Giovanna von Savoyen im Jahre 1930, wie auch dessen Totenmesse 1943, ferner die Totenmessen für Patriarch Kyrill 1971 und des Basssängers Boris Hristov 1993.
Die Gedächtniskathedrale „Heiliger Alexander Nevski“ ist heute die zweitgrößte orthodoxe Kirche der Balkanhalbinsel.

Kirche "Heilige Sofia"

Die Kirche “Sveta Sofia” befindet sich im Zentrum der bulgarischen Hauptstadt, in unmittelbarer Nähe zur Alexander-Nevski-Kathedrale. Sie ist eine der ältesten Sofioter Kirchen. Die Geschichte der Stadt ist eng mit der Kirche Sweta Sofia verbunden. Heute zählt sie zu den Wahrzeichen der bulgarischen Hauptstadt.

Die Kirche wurde im VI. Jahrhundert zur Zeit des byzantinischen Kaisers Justinian auf den Grundmauern von vier noch älteren christlichen Gotteshäusern aus dem IV. Jahrhundert erbaut. Errichtet wurde die Kirche „Sveta Sofia“ am Standort der Nekropole der Stadt Serdika (alter Name von Sofia), anderer noch älterer Kirchen aus dem IV. Jahrhundert sowie Dutzender gemauerter Grabstätten. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden Mosaik-Fragmente von einer der älteren Kirchen gefunden. Man vermutet, dass in der Kirche bis zu 5000 Personen Platz haben. 
Ihr Ruhm war so groß, dass sie im XIV. Jahrhundert der Stadt ihren Namen gab. Dann erwarb auch die Kirche den Status einer Mitropoliten-Kirche.

Während der osmanischen Fremdherrschaft wurde die Kirche im XVI. Jahrhundert in eine Moschee umgewandelt – ihre Wandmalereien wurden vernichtet. Einer Legende nach soll  der Goldschmied Georgi bei lebendigem Leibe vor dem Gebäude verbrannt worden sein, weil er sich weigerte, zum Islam überzutreten. Die schweren Erdbeben von 1818 und 1858 brachten das Minarett zum Einsturz und beschädigten das Gebäude. Einer Legende nach sollen sich beim zweiten Erdbeben zwei Söhne des Hodschas im Gebäude befunden haben und dabei ums Leben gekommen sein.

Die Muslime werteten das als schlechtes Omen und verließen das Gotteshaus. Lange Zeit stand das Gebäude leer und wurde nach der Befreiung von der osmanischen Fremdherrschaft (1878) als Orthodoxe Kirche benutzt.

Die Kirche Sveta Sofia ist heutzutage eines der wertvollsten Meisterwerke der frühen christlichen Architektur auf dem Balkan.

Das Gebäude wurde mehrfach restauriert und ist seit Beginn des XX. Jahrhunderts Gegenstand archäologischer Untersuchungen. Die heutige Kirche Sweta Sofia ist eine Kreuzbasilika mit einer Vorhalle (Narthex). Sie ist dreischiffig und mit einer dreiwändigen Apsis gebaut. Die Kirche wurde auf den Fundamenten mehrerer alten Kirchen der römischen Stadt Serdica gebaut, die durch Überfälle der Goten und Hunnen zerstört wurden.Das gegenwärtige Antlitz der Kirche ähnelt stark ihrem authentischen Aussehen aus der Spätantike und dem frühen Mittelalter. Hinter der Kirche wiederum befindet sich das Grab des großen bulgarischen Schriftstellers Ivan Vazov (1850 – 1921). Heute erhebt sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche das Denkmal des unbekannten Soldaten – ein Symbol der Ehrfurcht vor allen bulgarischen Soldaten, die für ihre Heimat ihr Leben gaben.

Russische Kirche „Sveti Nikolay“

Im Zentrum von Sofia, an der Kreuzung der Rakovski-Straße und des Zar-Osvoboditel-Boulevards, befindet sich die Kirche „Sveti Nikolay“ (Nikolaienkirche). Sie ist eines der bemerkenswertesten Gebäude in der bulgarischen Hauptstadt. Erbaut wurde die Kirche 1907-14 nach den Plänen des russischen Architekten M. Preobrazhenski auf Initiative der russischen Botschaft sowie auf einem Grundstück letzterer. Die Wandmalereien sind das Werk russischer Maler, allen voran von Vasiliy Perminov. Die Ikonostase ist mit vier Ikonen – Kopien der Ikonen aus der Kiewer Kathedrale – bestückt. Die fünf kleinen Kuppeln der Kirche sind vergoldet, die Glocken sind ein Geschenk des russischen Zaren Nikolaus II. Bis 1947 sind in der Kirche Geistliche der s.g. „russischen Auslandskirche“ tätig - das Gotteshaus wird zu einem Zentrum der zahlreichen russischen Emigranten in Bulgarien. Nach 1947 wird die Kirche an die Diözese des Moskauer Patriarchats übergeben, von der sie bis heute verwaltet wird.
In der Krypta der Kirche befindet sich das Grab des Erzbischofs Serafim Sobolev, der für viele orthodoxe Christen als Wundertäter gilt. Bis heute verfassen die Menschen Briefe an ihn und legen sie an sein Grab – im Glauben, dass er ihnen helfen wird. Von 1921–1950 stand Erzbischof Serafim Sobolov den russischen orthodoxen Gemeinden in Bulgarien vor.
Die Kirche wird von vielen Touristen besucht und ist Bestandteil jeder Besichtigungstour der Sofioter Sehenswürdigkeiten. Das Gotteshaus gehört zum Programm des kostenlosen Stadtrundgangs „Lerne Sofia kennen, zentraler Stadtteil“, der vom Sofioter Touristeninformationszentrum organisiert wird.

Rotunde "Heiliger Georg"

Das in Sofia älteste und besterhaltene Architekturdenkmal aus römischer Zeit ist die Kirche „Heiliger Georg“, genannt die Rotunde.
Das Gebäude entstand im 4. Jahrhundert während der Herrschaft des römischen Kaisers Konstantin des Großen (306-337), als Serdika, wie die Stadt Sofia damals hieß, eine Blüte erlebte. Man geht davon aus, dass die Georgs-Rotunde das heute älteste Gebäude in Sofia ist.
Die Kirche steht im Innenhof des Präsidentengebäudes, wenige Meter entfernt von den Überresten der antiken Festungsanlagen der Stadt.
Vom einstigen römischen Bauwerk ist nur der innerste zentrale runde Raum vollständig erhalten, der so dem Bauwerk in neuerer Zeit seinen Namen gegeben hat. Die Rotunde selbst hat einen Durchmesser von 9,50 Meter und eine Höhe von 15 Metern. Der Altarraum hat einen quadratischen Grundriss, während sich in den Diagonalen halbrunde Nischen befinden. Gegenüber dem Altarraum öffnet sich nach Westen der Haupteingang.
Nach seiner Errichtung wurde das Gebäude anfänglich nicht als Kirche benutzt, war aber zweifellos ein öffentliches Bauwerk. Erst nach der Anerkennung der christlichen Religion im Römischen Reich wurde es in ein Baptisterium - eine Taufkirche verwandelt, zumal in jener Zeit ein enormer Bedarf an solchen Einrichtungen aufgekommen war.
Während der Herrschaft des Kaisers Justinian (527-565) wurde aus dem Baptisterium eine Gemeindekirche. In dieser Zeit wurde sie zum ersten mal mit Fresken geschmückt. Es wird angenommen, dass sie seitdem auf den Namen des heiligen Georg geweiht ist, der im 3. Jahrhundert wegen seines christlichen Glaubens unter der Herrschaft Diokletians (284-305) den Märtyrertod gestorben ist.
Während der osmanischen Herrschaft wurde die Georgs-Rotunde Anfang des 16. Jahrhunderts unter Sultan Selim I. (1512-1520) in eine Moschee verwandelt, die den türkischen Namen „Gül-Camii“ erhielt. Die christlichen Wandmalereien verschwanden unter einer dicken Putzschicht, auf die florale Motiv gemalt wurden.
Nach der Befreiung Bulgariens 1878 verwahrloste das Gebäude bis es 1893 nach dem Tod des ersten Landesfürsten Alexander von Battenberg (1879-1886) zeitweilig in sein Mausoleum verwandelt wurde.
1915 begann die Restaurierung der Georgs-Rotunde. Heute ist das Gebäude wieder eine tätige Kirche, in der täglich Gottesdienste auf Kirchenslawisch zelebriert werden. Es erklingen die archaischen orthodoxen Kirchengesänge, die als „byzantinische Musik“ bezeichnet werden.

Kirche "Heilige Petka Samardzhiyska"

Die Kirche “Sveta Petka Samardzhiyska” (Schutzherrin der Sattler) befindet sich im Sofioter Stadtzentrum – in der Unterführung zwischen dem Sheraton-Hotel und dem ZUM-Kaufhaus, in unmittelbarer Nähe der U-Bahn-Station Serdika. 
Die Kirche ist der Märtyrerin Petka Ikoniyska geweiht. Errichtet wurde sie auf den Ruinen eines römischen Kultgebäudes aus dem XI. Jahrhundert. Die bis heute erhaltenen Fresken im Inneren des Gotteshauses wurden Ende XV. – Anfang XVI. Jahrhundert gemalt. Während der osmanischen Fremdherrschaft wurde die Kirche „Sveta Petka Samardzhiyska” von der Sattler-Zunft in Sofia unterhalten, woher auch ihr Name stammt. 
Einer These nach soll der Revolutionär Vasil Levski (1837-1873) in die Kirche umbestattet worden sein. Diese Vermutung ist nicht nachgewiesen worden, jedoch glauben viele Leute bis heute, dass hier die Gebeine des großen Bulgaren ruhen. 
Ihren Festtag begeht die Kirche am 28. Oktober – dem Tag der Heiligen Petka. Seit 1955 hat die Kirche Kulturdenkmals-Status.

Kathedrale "Heilige Nedelja"

Die Kathedrale Sweta Nedelja ist die Kathedrale des Metropoliten von Sofia der bulgarisch-orthodoxen Kirche. Sie befindet sich in der Nähe des Largo-Architekturkomplexes im Zentrum von Sofia auf dem gleichnamigen Platz.

Die Kathedrale Sweta Nedelja ist eine mittelalterliche Kirche, die mehrmals Zerstörung erlitten hat und mehrfach umgebaut wurde. Sie ist dem heiligen Märtyrer Kyriaki gewidmet. Die schöne Magd wurde brutal gefoltert und verurteilt und dann mit einem Schwert enthauptet werden.

Im späten 19. und den ersten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts wurde die Kathedrale auch „Heiliger König“ genannt, da der Leichnam des serbischen König Stefan Uroš II. Milutin hier aufbewahrt war. 2007 wurde der Leichnam von der bulgarisch-orthodoxen Kirche und vom Sinod von Sofia als ein Zeichen der Solidarität der serbisch-orthodoxen Kirche überlassen.

Die Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Kirche steht an der Stelle mehrerer kleinerer Vorgängerkirchen aus dem Mittelalter. Man sagt, sie markiert die Mitte der Hauptverkehrsachsen des alten Serdika. 1925 wurde sie durch eine mächtige Bombe größtenteils zerstört; Attentäter versuchten vergebens Zar Boris ermorden und töteten dabei 200 Menschen und wurden 500 verletzt . Die schöne,  erhalten gebliebene Ikonostase aus geschnitztem Holz stammt aus dem Jahr 1865, die Wandmalereien wurden erst 1976 geschaffen.

Katholische Kathedrale "Heiliger Joseph"

Die Römisch-Katholische Kathedrale “Heiliger Joseph” befindet sich im Sofioter Stadtzentrum unweit des Sveta-Nedelya-Platzes.

Der Bau des Gotteshauses begann im Oktober 1875. Einen besonderen Verdienst um den Bau hat der Gemeindepfarrer vom Orden der minderen Brüder des Hl. Franziskus – der Italiener Kapuziner Pater Timotej von Biela. Als aufstrebende Hauptstadt zog Sofia Anfang des XX. Jahrhunderts viele Menschen aus Westeuropa an. In die Stadt kamen zahlreiche Italiener, Tschechen, Ungarn, Franzosen – die meisten von ihnen Katholiken. Und so wuchs die Gemeinde allmählich von 50 Familien auf 2.000 Personen an. Im Laufe der Jahre entfaltete sich in der Gemeinde kulturelle und aufklärerische Tätigkeit, ein Krankenhaus und eine Schule wurden gegründet.

Bei den Bombenangriffen auf Sofia im Jahre 1944 wurde die Kathedralkirche vollständig zerstört. Erhalten blieb lediglich die Statue der Jungfrau Maria von Lourdes. 50 Jahre lang kommt die katholische Gemeinde in Sofia in einem kleinen Salon unweit der zerstörten Kirche zusammen.

Während seiner Bulgarien-Visite im Jahr 2002 weihte Papst Johannes Paul II. den Bau des neuen Gotteshauses. Die neue Kirche wurde im Mai 2006 vom Kardinalstaatssekretär des Vatikans Angelo Sodano feierlich geweiht und eröffnet.

Die neue Kathedrale beeindruckt mit ihren Maßen – sie ist 23m lang, 15m breit und 19m hoch. Der Glockenturm erstreckt sich in 33m Höhe. Über dem Altar thront ein 7m hohes Holzkreuz von Jesus Christus. Im hinteren Teil eröffnet ein kleiner Platz eine schöne Aussicht auf die Gegend.

Die Kirche wird vom Orden der minderen Brüder-Kapuziner verwaltet, der vom heiligen Franziskus von Assisi gegründet wurde.

Moschee "Banya Bashi" 

Die Banya-Bashi-Moschee befindet sich im Sofioter Stadtzentrum am Maria-Luiza-Boulevard. Sie wurde auf Initiative und in finanzieller Unterstützung von Mullah Efendi Kadı Seyfullah erbaut. Die Banya-Bashi-Moschee ist das Werk des berühmten osmanischen Architekten Mimar Sinan, des Baumeisters der Selimiye-Moschee in Edirne und der Süleymaniye-Moschee in Istanbul.
Auf dem Bogen über der Eingangstür steht die Zahl 974, was darauf schließen lässt, dass die Moschee im Jahr 974 nach dem islamischen Kalender (Hedschra) erbaut wurde - nach christlichem Kalender 1566-67. Das Hauptgebäude hat einen quadratischen Grundriss, vier Eckkuppeln, eine Zentralkuppel sowie ein Minarett. Der sich auf der Vorderseite befindliche Vorbau (Tetimme) mit drei kleinen Kuppeln wurde in Gedenken an die Ehefrau von Kadı Seyfullah Efendi errichtet. 
Entsprechend den Architekturtrends im XVI. Jahrhundert wurde die Moschee aus gehauenem Stein und Ziegeln erbaut. An den vier Ecken des Daches dienen kleine Türmchen mit Durchbrüchen als Stützwände. 
Der Gebetsraum und die Bögen sind aus gehauenem Stein. Die mattfarbigen Säulen sind jeweils aus einem einzigen Steinblock gefertigt, die Kuppel ist mit Blei verkleidet. 
Die Moschee wurde mehrfach renoviert. Die letzte Grundrenovierung erfolgte in den 20er Jahren des XX. Jahrhunderts. 
Heute finden sich hier jeden Freitag 500 Gläubige zum Gebet ein, während des Bayrams sind es fast doppelt so viele.

Sofioter Synagoge

Die größte sephardische (spanisch-jüdische) Synagoge in Europa befindet sich in Sofia an der Kreuzung der Straßen „Exarch Josef“ und „George Washington“. Sie ist das einzige jüdische Gebetshaus in Sofia. Die Sofioter Synagoge ist eines der schönsten Architekturdenkmäler Bulgariens.
Errichtet wurde sie am Ort der alten Synagoge „Ahava und Hased“ (hebräisch: Liebe und Güte). Der Bau erfolgte im Jahre 1909. Bei der Einweihung war die königliche Familie anwesend – Zar Ferdinand I. (1887-1918) und seine Gattin Eleonora.
Die Architektur der Sofioter Synagoge ist bemerkenswert. Der Tempel besitzt einen Vorraum und wird von einer zentralen Kuppel gekrönt. Der Gebetsraum hat einen achteckigen Grundriss. In den vier Ecken befinden sich halbrunde Nischen und zwischen ihnen rechteckige Räume; darüber ist ein Gebetsraum für die Frauen. Der Kronleuchter wiegt zwei Tonnen und ist der größte in Bulgarien. Auf einem Podest aus weißem Marmor steht der Altar, abgetrennt von einer schönen Balustrade.
Der Hauptsaal fasst 1170 Menschen. Das Interieur ist mit Erzeugnissen der angewandten Künste dekoriert. Die Fassaden ihrerseits sind reich mit Architekturelementen geschmückt – plastischer Schmuck und Steinmetzarbeiten. Der Boden der Synagoge ist mit venezianischen Mosaiken ausgelegt.
Die Sofioter Synagoge ist Sitz des Großrabbiners Bulgariens und des Oberrabbiners von Sofia. In der zentralen Synagoge finden regelmäßig Gottesdienste statt. Sie war einzig in der Zeit von 1943 bis 1944 geschlossen, als die meisten Juden aus Sofia in die Provinz deportiert wurden. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Synagoge bei den Bombenabwürfen über Sofia nur teilweise beschädigt. In Mitleidenschaft wurde die Empore und einige Säulen im Hautsaal gezogen. Vernichtet wurde auch die bekannte jüdische Bibliothek der Gemeinschaft.
An der Sofioter Synagoge besteht seit 1992 auch ein Jüdisches Geschichtsmuseum der Organisation der bulgarischen Juden „Schalom“. Das Museum stellt in gewisser Weise eine Fortsetzung der früheren Ausstellung „Rettung der bulgarischen Juden 1941 bis 1944“ dar. Ziel des Museums ist, Gegenstände, Fotos und Dokumente zu entdecken, aufzukaufen und zu bewahren, die mit dem jüdischen Kultur- und Geschichtserbe in Bulgarien zu tun haben. Gezeigt werden zwei ständige Ausstellungen: „Die jüdischen Gemeinden in Bulgarien“ und „Der Holocaust und die Rettung der Juden in Bulgarien“. Sie verdeutlichen die Religion, das Brauchtum und die Kultur der Juden, wie auch die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft von ihrer Ansiedlung hier bis zur Gründing des Staates Israel. Ein Akzent im Museum ist die Rettung vieler bulgarischer Juden in der Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Kirche von Bojana

Die  Kirche  von Boyana  ”Sv. Sv. Nikola i Panteleymon” befindet sich am Fuße des Gebirges Vitosha, in dem Sofia Viertel Boyana. Sie ist eine von den wenigen mittelalterlichen Denkmälern der christlichen Kunst, die bis heute erhalten ist. Sie wurde in drei Etappen gebaut: Erste - ХІ. Jahrhundert, zweite - Mitte ХІІІ. Jahrhundert und dritte - Mitte ХІХ. Jahrhundert.Der östliche Teil der Kirche besteht aus einem kleinen Gebäude mit einer Apsis und einer Kreuzkuppel, mit eingebauten Stützen in der Form eines Inkreises. Die erste malerische Schicht, die den ganzen östlichen Teil bedeckt hat, existiert seit ХІІ. Jahrhundert. Im ХІІІ. Jahrhundert wurde der zweite zweistöckige Teil der Kirche, mit einer Spende von Sebastokrator Kaloyan und seiner Ehefrau Desislava, die zu dieser Zeit Sofia (Sredetska) Bereich regierten, gebaut.Die Stifterinschrift zeigt dass die Ikonen in der Kirche im Jahr 1259 aufgefrischt wurden. Die Ikonenmaler Vasilie und Dimitar, dessen Namen während der Restaurierung bekannt wurden, malten eine neu Schicht von Wandmalerei über die erste Schicht in dem alten Teil und bemalten beide Stöcke des neuen Teiles der Kirche.

Die weltweite Berühmtheit der Kirche von Boyana ist vor allem der Wandmalereien vom Jahr 1259 zu verdanken. Diese Wandmalereien zeigen die außergewöhnlichen Errungenschaften der bulgarischen Kultur während des Mittelalters. Jede von den 240 wiedergegebenen Abbildungen zeichnen sich durch Individualität und hohem künstlerischem Wert aus. Die Porträts, des Stiftern - Sebastokrator Kaloyan und seine Ehefrau Desislava, des bulgarischen Königs Konstantin Asen und der Königin Irina, sind einige von den ältesten erhaltenen Porträts von historischen Figuren.Man glaubt mittlerweile, dass die Renaissance in Bulgarien bereits 200 Jahre früher begonnen hat, als bisher angenommen. Als Grund hierfür gelten die – bei Einhaltung aller orthodoxen ikonographischen Vorschriften – hier zum ersten Mal auftretenden Darstellungen von Figuren auf lebendige und realistische Art. Wie es in der zeitlich viel späteren italienischen Renaissance öffnete die Kunst sich damals gegenüber dem Leben und der Wirklichkeit!

 

 

Kloster von Dragalevtsi

 

Das Kloster von Dragalevtsi „Hl. Maria Vitoshka“ ist ein Kloster der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche und befindet sich an den nördlichen Ausläufen des Witoscha-Gebirges nahe Dragalevtsi, einem Stadtviertel der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Es ist der Heiligen Gottesgebärerin gewidmet. Gegründet wurde es vom Zaren Ivan Alexander im Jahr 1341 und blieb nach der Osmanischen Invasion im Jahr 1382 unversehrt. In der zweite Hälfte des 15. Jahrhundert entwickelte sich schnell zu einem Schriftzentrum der bulgarischen Kultur.Das Kloster wuchs in der Folgezeit zu einem Komplex, bestehend aus Klosterkirche, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Heute ist von dem Komplex nur noch die Klosterkirche erhalten. . Im 17 Jahrhundert gab es hier auch eine Klosterschule. Die Heiligenstätte wurde auch von dem Revolutionären Vasil Levski (1837 - 1873) als Zufluchtsort aufgesucht. Das Kloster wurde zu nationalem Kulturdenkmal erklärt. In der Bibliothek des Klosters werden alte Drucke liturgischer Bücher und eine Abschrift des vierten Evangeliums aus dem Jahr 1534 aufbewahrt. Der Festtag  ist der 15. August, der Tag der Hl. Maria Mutter Gottes.